Hobbymat MD65
(baugleich mit Proxxon SD300)




Quelle Bild: http://www.lathes.co.uk

Eigentlich waren sie gelb, meine ist aber grün. Hab sie gebraucht gekauft.


Modifizierungen:


1.) Multifix Aa

Dank ebay hatte ich einen gebrauchten Multifix und wollte ihn auch auf der MD65 einsetzen.
Ich weiß nicht mehr wie oft ich gemessen habe, bin aber zu keinem Resultat gekommen.
Der Abstand von Oberschlitten-Oberkante bis Drehachse ist einfach zu gering für einen Multix.
Bei der ganzen Messerei ist mir irgendwann mal der Oberschlitten runter gefallen und ein Teil des Klemmbogens ist abgebrochen.
Da hab ich geflucht! So ein zerbröseltes Ding wollte ich nicht auf meiner Drehbank!
Das bestelle ich neu bei Unitech!
Und dann kam die Idee: Aus dem Ding baust Du jetzt den Halter für den Multifix!
Weg mit dem Oberschlitten! Den braucht man doch nur zum Konus-Drehen.
Aus dem alten Unterteil habe ich mir dieses Teil (mittels Rundtisch auf der Fräse) gedrechselt:

Die provisorische Klemmung hinten ist dem abgebrochen Teil geschuldet.


Das ist mittlerweile aber schon behoben.







Den eventuellen Nachbauern noch ein paar Tipps:
Die Messingstange habe ich vorher eingeklebt, weil an dieser Stelle die Spindelbohrung war, man aber etwas Fleisch für das Gewinde des Haltebolzen braucht.
Der Haltebolzen sollte noch etwas mehr in die Mitte geschoben werden, damit der Stahlhalter nicht ganz so weit seitlich übersteht.
Von der ehemaligen Schwalbenschwanzführung sollte man ruhig noch einen Steg stehen lassen, das kann der Stabilität nur gut tun.  

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.) Handrad für Z-Achse

An dem Ding kurbelt man ja doch sehr oft und muß auch feinfühlig zustellen.
Mit dem Originalteil ging mir das schnell auf den Zeiger. Ich habe mir einen Überzieher aus Alu gemacht. Das Original-Handrad sitzt da drunter.
Die Rändelung war die erste große Aufgabe für meinen Rundtisch.





3.) Bettschlittenanschlag

Es ist oft nützlich einen Endpunkt für die Bettschlittenbewegung einzustellen.
Dazu habe ich eine Klemme gefräst, die man auf der Abdeckleiste befestigen kann.



Die Bohrung ist auf 8H7 gerieben und kann auch eine Messuhr aufnehmen.

 

5.) richtige Kurbel für den Planschlitten

Ausgangssituation:


Eines Morgens hatte ich endlich die zündende Idee wie ich eine vernünftige Kurbel an den Planzug bekomme.
Das Problem war, dass die alte Kurbel zusammen mit einer Kontermutter für das
Axialspiel der Spindel zuständig war. Zudem trägt die Kurbel auch noch den Skalenring.
Die alte Kurbel musste also bleiben, wurde aber völlig entstellt und dünner gedreht.
Das war Schwerstarbeit für die Maschine.
Wenn man die Kurbel bearbeitet, womit kurbelt man dann?
Ein Stapel U-Scheiben und zwei gekonterte Muttern+Ringschlüssel waren eine brauchbare Vertretung.


Das ist das, was von der alten Kurbel übrig geblieben ist.


Die neue Kurbel von Mädler sitzt auf einer Hülse, die als Kontermutter dient.






Und damit sich die Kontermutter nicht lösen kann, wird sie mit einer M4-Schraube gesichert.
Das M4-Gewinde in der Spindel war dazu auch noch herzustellen.
Die Hülse habe ich mit Loctite in die Kurbel geklebt.  


6.) Anbaumessschieber


Und dann hab da mal einen Billigmessschieber zerflext und an die Maschine gebaut.
Die Billigmessschieber haben den Vorteil, dass sie sich selbständig ausschalten.
Die ganze Messeinheit ist mit dem Lösen der beiden Rändelschrauben schnell zu entfernen.


Der Messschieber ist in einem 3,2mm-Schlitz mit einer M3-Madenschraube fixiert.


Auf der losen Seite war mir schnelle Verstellbarkeit wichtig.


Die Klemme ist aber an der Stelle wo der Messingklotz sitzt dicker als sie erscheint.

Der Messingklotz ist genutet und greift um die Klemme herum.



7.) Indexeinrichtung


Manchmal brauch man das. Oft ist es einfacher einen Sechskant gleich auf der Drehbank zu fräsen.
Man spart dann das Ausrichten auf dem Rundtisch, oder irgendwelche Bohrungen, oder oder oder....


Den Flansch habe ich nicht von der Spindel bekommen. Da hab ich dann schnell die Spindel ausgebaut. Das war jetzt eh mal wieder fällig.
Ich hatte gerade das kleine Dreibackenfutter drauf. Da musste das dann so gehen.


Man beachte den "Reitstock", einen alten Anreißwinkel.


Alle 15° eine Bohrung. Mehr braucht man wohl nicht.
Die Zahlen sind frei Hand gehauen. Ich hatte keine Lust eine Vorrichtung zu bauen.
Natürlich habe ich die Zahlen vor dem Einbau der Spindel eingeschlagen.


Der Raststift ist von Ganter.
Der Knopf sieht etwas zerkaut aus, weil er es ist. Der Hund war's aber, nicht ich.
Alle Fasen sind gefeilt.



8.) Frässupport

Ohne Frässupport macht der Indexer ja gar keinen Sinn, also frisch ans Werk!

Ausgangspunkt war dieser Fang bei ebay:


Das ist ein Obersupport von einer Rotwerk-Drehbank mit einem recht stabilen Winkelstück.


Den habe ich dann mit dieser Eurohalsaufnahme von Haase bestückt.


Von innen verschraubt.


Dann habe ich die Grundplatte aus Grauguß gedreht.
Der 20er Zapfen ist auf 18mm abgesetzt, stramm eingepresst und von unten verschraubt.


Darauf kommt dieses Ding vom Schrottplatz - keine Ahnung was das ist. Irgendein Adapter von 20 auf 40.


Und da drauf dann dieses Geschütz. Die Winkelplatter habe ich umgedreht.
Der 20 Zapfen zeigt nun nach unten und passt genau in dieses Adapterdings.
Trotz der weiten Ausladung wackelt nichts.


Ich kann nun mit meiner Proxxon-Frässpindel bis 6mm fräsen. Das reicht.


So eine Schraube ist da schnell gemacht.

Die Kurbel ist zu groß. Um sie zu drehen muß ich immer den Motor aus der Halterung nehmen. Das ist natürlich keine Lösung.
Die Lagerung der Spindel schien mir auch nicht mehr ganz original. Darum gibt es ein paar neue Teile:


Von links nach rechts: Die Messingbuchse soll das Skalenrad tragen. Den neuen Skalenring
von Toolarena habe ich passend ausgedreht. Das Handrad als Kurbelersatz.
Warum ein neuer Skalenring? Der Alte hatte eine 40er Teilung. (siehe oben)


Auf diese Spindel gilt es aufzubauen. In wie weit das noch Original ist kann ich nicht sagen. Den Nullstrich hat der Vorbesitzer schon mal gedreht.


Da kommt dann die Messingbuchse drauf.


Und darauf der Skalenring.


Und zum Schluss das Handrad.


Mit der Inbusschraube oben stelle ich das Achsialspiel des Lagers ein.
Als Verdrehsicherung dient die M4-Madenschraube.


Fortsetzung folgt

 

Entwicklung und Verbleib der MD65

Die Ersatzteilversorgung für Unitech hat jetzt die tschechische Firma
TECO Znojmo s.r.o.
übernommen.
Sie produzieren auch 3 Unitech-Maschinen weiter, z.B. SU300.

Und dann gibt es noch einen China-Klon:
http://www.chinainvest.com.cn/E/Showdetail/20011.html

Model BV130