Sa 09. Mär 2019 11:30


Mecklenburger BCi-Wagen


zwei BCi-Wagen auf meiner Klütz-Anlage


BCi-Wagen der Privatbahngesellschaften, gebaut von der Wagonfabrik Görlitz ab 1880.
Quelle: Bildliches Verzeichnis der Lokomotiven, Personen- und Güterwagen. Schwerin 1910





Bei diesem Handmuster gab es Probleme mit dem Belichtungsfilm.
Die Bereiche, die eigentlich deckend schwarz sein sollten, waren gerastert.
Das hat sich dann natürlich auf die Ätzung übertragen.
Aus Zeitmangel habe ich die Teile trotzdem verwendet.


Die Farbgebung sollte eigentlich den Richtlinien der K.P.E.V. entsprechen.
3. Klasse: dunkelbraun (Tafel III/A) ähnlich RAL8011
2. Klasse: olivengrün (Tafel I/A, II/A) ähnlich RAL 6008
(Quelle: Wolfgang Diener)

Bei meinen beiden Prototypen habe ich mich jedoch entschieden, beim Märklin-Farbschema zu bleiben.










Bauanleitung


1. Das Fahrwerk



Das Unterweil wird gebogen.
Man kann ein 10mm dickes Material zur Hilfe nehmen, muss man aber nicht.


Die Bremsbacken werden nach unten gebogen...


... und zusammengefaltet.


Beim Oberteil werden die Rahmenwangen nach unten gebogen...


... und die Trittstufen abgewinkelt.
Auch die Pufferträger werden nach unten gebogen.


Beide Teile werden ineinandergelegt.
Auf exakte Deckung der kleinen Schlitze achten.


Dann kann man unter Druck von oben beide Teile zusammenheften.
Die äußeren Bremsbackenträger bieten sich dazu an.


Die Achslager werden nach außen umgefaltet.


Jetzt sollten erst mal die Fachwerk-Achsbleche (Doppeldreiecke) mit viel Lötzinn stabilisiert werden.
Auch die Bremsbackenträger können im selben Arbeitsgang befestigt werden.
Dabei bringt man so viel Wärme ein, dass andere Lötungen wieder aufspringen würden.
Viel hilft in diesem Falle viel. Die Stabilität der Achsbleche ist später für die Achslagerung wichtig.

Ist der Bereich schon mal warm, kann man auch gleich die Radlager mit sehr wenig Lötzinn anlöten.
Dabei werden die Teile mit einer sehr spitzen Edelstahl-Pinzette zusammengedrückt.

Die Trittstufen kann man auch lieber jetzt gleich sichern. Biegt man sie ungewollt ein paar mal hin und her, sind sie schnell abgebrochen.
Dazu einfach von unten auf die Lötstelle etwas Lötzinn geben, und warten, bis es in den Winkel fließt.
Da kann ruhig etwas Material aufbauen. Umso stabiler wird dieser exponierte Bereich.



Dann wird es etwas freihändig.
Das Bühnengitter wird mit den Puffern am Fahrwerk festgesteckt.
Die Puffer werden mit viel Lötzinn eingelötet, damit sich auch gleich die Ecke des Fahrwerks schließt.
Es kann jetzt passieren, dass die Puffer schief eingelötet werden, da sie durch ihr Eigengewicht nach unten hängen.
Dem muss man beim Löten etwas entgegenwirken.


Zum Anlöten der Handbremskurbel hält man sie mit einer Pinzette.
Wem das zu fummelig ist, lötet die Kurbel vor der Montage der Bühnengitter an.


Das Achslager-Innenmaß soll genau 10mm betragen.
Bitte gerade messen! Das Foto entstand einhändig und in Eile.


Das Achse sollte minimales Spiel haben, und sich fast von allein drehen.
Ist die Achslagerung mal zu eng, kann man da eine spitze Pinzette einstecken, und ein Achslager ganz leicht nach außen drücken.

2. Gehäuse



Die Seitenwände nach oben klappen.


Die Stirnwände dazwischen biegen.


Es reicht, einen kleinen Lötpunkt oben in die Ecke zu setzen.


Jetzt kann man noch eventuelle Reste der Haltestege wegschleifen.

3. Dach


Zuerst wir die Helling rechtwinklig zusammen gelötet.


Das Dachblech wird über einem Rundmaterial so vorgebogen, dass es spannungsfrei auf den Wagenkasten passt.
Es bietet sich ein Rundmaterial von ca. 25mm Durchmesser an.
Dann lötet man die Spantenkonstruktion rechtwinklig zusammen.
Sie wird in den ausgesparten Bereich im Dachblech gelegt, und eingelötet.




Dabei empfiehlt es sich, mit einer ebenen Zulage von oben zu drücken.
Die Spanten von Dach und Helling sollten deckungsgleich liegen.


Zum Einlöten der Dachlüfter werden die Bohrungen angesenkt.


Die Dachlüfter werden verputzt und eingelötet.


Den Zapfen kann man dann abschneiden und glatt feilen.
Der Stummel kann dann die Lampe imitieren.


Die kannten des Daches kann man mit einer Nagelpolierfeile leicht verrunden.
Umso besser hält dann die Farbe an den Kanten.

Nach dem Löten sind alle Teile gründlich zu reinigen!
Es empfiehlt sich ein Ultraschall-Bad mit einem Wasser-basierten Reinigungsmittel.
Steht kein Ultraschall-Gerät zur Verfügung, sollte lange gewässert werden.
Es geht dabei hauptsächlich darum, säurehaltige Flussmittelreste zwischen den Blechen zu entfernen.

Das Fensterband wird erst eingeklebt, nachdem es eichenholzfarbig lackiert wurde.

4. Kupplungen


Der Grundkörper ist zu verputzen und irgendwo zu fixieren.


Der Kupplungshaken wird zusammen mit der Feder eingelegt.
Alte Hasen machen ein Tröpfchen Spucke auf den Stift, und nehmen damit die Feder auf. ;-)


Danach wird der Deckel aufgelegt.


Mit einem auf 140°C eingestellten Lötkolben werden die Stifte verschmolzen.



So sollte das dann aussehen.

Die Kupplungen werden mit Sekundenkleber unter den Wagenboden geklebt.



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